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          Die Kunstepoche

  Jugendstil

     Deutsche Bezeichnung für eine internationale neue Stilrichtung

       um die Jahrhundertwende 1900

Es war eine elitäre Protestbewegung junger Künstler und der Avantgarde, die dem überladenen überbordenem Stilmix des Historismus überdrüssig waren. Angeregt von der Arts and Crafts Bewegung (John Ruskin, Charles Rennie Mackintosh) in England fand um 1900 eine Rückbesinnung statt auf das Wesentliche, auf Einfachheit, Naturverbundenheit, einem Streben nach Harmonie in Form und Funktion. Das betraf alle Lebensbereiche. Beispielhaft erhob die Künstler-Avantgarde das Handwerk zu einer gleichrangigen Kunstform zu den sogenannten schönen Künsten. Das fand Ausdruck in dem Motto "Kunst im Handwerk".

Der Namensgeber für die neue Kunstrichtung war eine Münchner Zeitschrift "Jugend", welche die neue Stilrichtung protegierte. Je nach Land fand der Jugendstil unterschiedliche und vielfältige Ausdrucksformen. Richtungsgebend war anfangs eine Gruppe um John Ruskin in England. Die von dort ausgehende Inspiration wirkte auf ganz Europa und darüber hinaus.

Begleitend zur künstlerischen Gestaltung  hatte die Bewegung einen bedeutsamen sozialen Anspruch. Eine Verbesserung der Lebenswelt, insbesondere von benachteiligten ärmeren Schichten der Bevölkerung wurde zu einem Ziel. Reformmöbel, Geschmacksbildung, Schrebergärten, Gartenstädte sind Stichworte dafür.

     

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Meilensteine für die Entwicklung in Deutschland

wurden die1898 die von Karl Schmidt in Dresden-Hellerau gegründeten „Vereinigten Werkstätten für Kunst und Handwerk“ als auch der Zusammenschluss einer Darmstädter Künstlergruppe um Joseph Maria Olbrich, Peter Behrens und Albin Müller, Patriz Huber (Mathildenhöhe) .  Beispielhaft stehen sie für das Bestreben, eine zwar maschinell hergestellte, aber anspruchsvolle hochwertige Produktion von Einrichtungsgegenständen zu schaffen. Die Voraussetzung hierfür war eine enge Zusammenarbeit von Künstlern, Handwerkern und Industrie. Es wurde zur Geburtsstunde des modernen industriellen Designs und mündete 1907 in der Vereinigung "Deutscher Werkbund".

Mit den von uns angebotenen Exponaten herausgehoben ist der Maler und Architekt Richard Riemerschmid (1868 –1957), der als ein führender und bedeutsamer Künstler dieser Gruppe gilt. In Zusammenarbeit mit dem Tischler Karl Schmidt (1873 – 1949) entwarf er um 1904/05 eine Vielzahl innovativer Möbel für eine Serienproduktion, nämlich die von ihm sogenannten "Maschinenmöbel".

Internationale Bezeichnungen für diese Epoche

 

Deutschland -        Jugendstil 

England -                  Modern Styl

Italien      -                 Art Liberty 

Wien    -                     Sezessionsstil   

Frankreich,/

Belgien –                  Art Nouveau

Wiener Werkstätten

In Österreich entstanden 1903 - ähnlich der deutschen Gründung - die „Wiener Werkstätten“.

Große Namen wie Josef Hoffmann, Otto Wagner, Gustav Siegel, Marcel Kammerer sind damit verbunden.

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